Wildnis in der Heide?
Die Heidefläche bei Kraupa ist eine Landschaft,
die erst durch das Wirtschaften des Menschen
entstanden ist. Man bezeichnet sie daher auch
als Kulturlandschaft. Trotz der zahlreichen, teils
hochspezialisierten Lebewesen, die hier einen
Lebensraum gefunden haben, bleibt es eine
künstlich geschaffene Landschaft.
Jahrhundertelang lebten hier Schafe, Ziegen
und anderes Weidevieh. Wildnis gab es nur
wenig, der Wolf wurde in der frühen Neuzeit
(16. und 17. Jahrhundert) als eine gefährliche
Bedrohung der Viehbestände betrachtet und bis
zur Ausrottung bejagt.
In den letzten Jahren ist der Wolf in die Region
zurückgekehrt und lebt meist abgeschieden in
den Tiefen der Wälder. Das Vorkommen des
Wolfes in der Region sollte mit Freude
betrachtet werden, denn es zeigt, dass die
Natur in der Region zumindest wieder ein wenig
wilder wird.
Der Wolf stellt keine wirkliche Bedrohung dar,
auch wenn es oftmals so dargestellt wird. Er
meidet Menschen und hat durch
jahrhundertelange Koexistenz mit dem
Menschen gelernt, ihn in Ruhe zu lassen. Ein
friedliches Nebeneinander ist durchaus möglich,
auch wenn der Schutz von Vieh natürlich
Investitionen bedarf, wie beispielsweise der Bau
von Schutzzäunen. Durch den Wolf wird das
Ökosystem zudem wieder etwas natürlicher
und die inzwischen sehr großen Wildbestände
werden in Schach gehalten.
„Komm wir gehen raus in die Natur!“
Doch was ist Natur eigentlich? Der eigene
Garten? Der Park um die Ecke? Der Wald? Die
Heide?
All diese Landschaften werden vom Menschen
genutzt und gestaltet. Zum Beispiel pflanzt und
fällt er Bäume. Die „wilden“ Tiere müssen nach
unseren „Vorgaben“ leben. Ihr Lebensraum wird
von Straßen durchkreuzt, ihre Wohnbauten
zerstört und sie werden teilweise vom
Menschen gefüttert und gepflegt.
Ist das Natur? Denke mal darüber nach oder
diskutiere das mit deiner Familie und deinen
Freunden.