Heidefläche
Die Heidefläche der Krelinger Heide sieht an
dieser Stelle aktuell (Sommer 2023) anders
aus, als man es von Heideflächen gewohnt ist.
Hier kommt nur vereinzelt die typische
Besenheide vor, stattdessen wachsen hier
Gräser und kleine Kiefernbäumchen zwischen
offenen Sandflächen mit Moosen. Große Teile
der Krelinger Heide wurden vor mehreren
Jahren durch den Heideblatt-Käfer (Lochmaea
suturalis) befallen und dadurch schwer
geschädigt. Dieser kleine braune Käfer ist nur
fünf bis sechs Millimeter groß. Dennoch ist der
Befall für eine Heidefläche desaströs. Der Käfer
und seine Larven fressen die Besenheide
(Calluna vulgaris) komplett ab, sodass nur noch
ein Gerippe übrigbleibt, welches dann abstirbt.
Durch diesen Befall wurde die Krelinger Heide
schwer geschädigt und die Besenheide auf
großen Teilen vernichtet. Nur langsam erholt
sich die Fläche, vor allem weil sich
verschiedene Gräser schneller ausbreiten als
die Besenheide und diese damit zurückdrängen.
Das Wachstum der Gräser auf der Krelinger
Heide wird zusätzlich durch den Eintrag von
Nährstoffen über die Luft gefördert. Vor allem
Abgase und die Landwirtschaft sorgen laut
einer aktuellen Studie
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in manchen Bereichen
der Lüneburger Heide für einen Stickstoff-
eintrag zwischen 25 und 30 Kilogramm pro
Hektar und Jahr – deutlich mehr als der
Referenzwert der umliegenden Landschaften
mit nur ein bis zwei Kilogramm pro Hektar und
Jahr. Von diesem Eintrag profitiert zwar zu
einem gewissen Grad auch die Besenheide (sie
wächst etwa doppelt so schnell), jedoch wird
vor allem das Wachstum der Gräser
(Pfeifengras) gefördert – es wächst sogar
siebenmal so schnell.