kleiner Birkenhain

Auf der Fläche kommen nur wenige Birken vor, was für die Heideflächen der Lüneburger Heide eher untypisch ist. Die Birke zählt eigentlich zu den klassischen Bäumen der Heidelandschaft – schon die Maler der Neuzeit liebten das Motiv der blühenden Heide mit den verstreut stehenden Birken. Die Birke ist ein sogenannter Pionierbaum, der rasch frisch gerodete Flächen wiederbesiedelt. Die flachen Wurzeln des Baumes kommen mit den steinigen Böden gut zurecht. Auch an die großen Temperaturschwankungen auf der Heidefläche hat sich die Birke ideal angepasst: eine dunkle Rinde würde sich tagsüber rasch aufheizen und nachts stark auskühlen. Risse wären die Folge. Die weiße Rinde hingegen heizt sich nicht so schnell auf. Das Einreißen der Rinde wird verhindert und die Birke kann auch unter extremen Bedingungen gedeihen. Die weiße Farbe der Rinde liegt an der organischen Schicht, dem sogenannten Betulin. Es ist zusätzlich ein natürlicher Schutz vor Freßfeinden und Schädlingsbefall.
Hier in der Heidefläche solltest du die Birkenrinde nicht näher untersuchen, denn an diesem Standort haben es die Bäume ohnehin schon schwer genug. Suche daher besser im Garten, im Park oder im Wald eine Birke am Wegesrand. Findest du ein altes Rindenstück am Boden? Frag mal Garten- oder Kaminbesitzer, ob sie ein Stück Birkenholz haben. Auf alter Rinde erkennt man die hauchdünne Schicht am besten. Das ist das Betulin, welches die Birke während ihres Lebens geschützt hat.