Salzwiesen: Quellerzone

Am Rand der Wattfläche beginnt das „Land“, wobei der Übergang fließend ist. Hier befinden sich die Salzwiesen. Für diesese Salzwiesen ist der Langwarder Groden überregional bekannt, denn inzwischen sind viele dieser Biotope entlang der Nordsee durch die Landwirtschaft verdrängt worden. Anhand der Anzahl von Überschwemmungen und der dadurch hier vorkommenden Pflanzen können Salzwiesen in drei Zonen eingeteilt werden. In jeder Zone kommen bestimmte Pflanzen vor, die sich an den Lebensraum ideal angepasst haben. Im Verlauf dieses Entdeckerpfades wirst du die drei Zonen der Salzwiesen kennenlernen. Derzeit bist du in der sogenannten Quellerzone. Es ist die am weitesten ins Meer reichenden Zone, benannt nach der typischen Pflanze, dem Queller. Hier herrschen extreme Bedingungen, denn dieser Bereich wird bei jeder Flut für mehrere Stunden mit Salzwasser überschwemmt. Es gibt nur wenige Pflanzen, die diesen Lebensraum besiedeln. Der Queller ist eine dieser Pflanzen. Er hat sich so gut an den Standort angepasst, dass er das Meersalz zum Leben benötigt. Dabei sammelt der Queller Salz in seinen Zellen an, um die osmotische Wirkung des salzigen Bodens zu überwinden. Nach und nach sammelt sich das Salz in den Zellen an, schlussendlich stirbt der Queller nach nur sechs Monaten an Versalzung. Das Salz-Schlickgras wächst auch in diesem sehr extremen Lebensraum. Es wurde erst um 1930 im Wattenmeer angepflanzt, um der zunehmenden Abtragung der Salzwiesen vorzubeugen. Seitdem breitet es sich immer mehr aus und bedroht inzwischen die Salzwiesen, denn es wächst nicht nur in der Quellerzone, sondern auch in den höherliegenden Zonen. Dort verdrängt es inzwischen die hier heimische Fauna und wird so zur Gefahr dieses heiklen Ökosystems. Inzwischen wird die Verbreitung des Salz- Schlickgrases überwacht und sogar ein Eingreifen in das System wird überlegt, um das Gras zurückzudrängen.
Salzwiesen-Zonen
Der knubbelige Queller sieht auf den ersten Blick vielleicht etwas seltsam aus, doch er ist tatsächlich essbar. Er wird heute in vielen Feinschmecker-Restaurants an der Nordsee beispielsweise als Topping für einen Salat angeboten. Queller hat einen leicht pfeffrigen Geschmack und kann als Rohkost, blanchiert oder als Einlage in gesalzenem Essig gegessen werden. Queller ist reich an Jod sowie anderen Nähr- und Mineralstoffen des Meeres.