Bodenbildung
Die randlichen Bereiche der Schotterfläche des
Lechs sind bereits teilweise mit kleinen Büschen
und Bäumen bewachsen, hier und da wachsen
zwischen den Steinen Gräser. Es ist ein
Lebensraum der Extreme, fallender Regen fließt
rasch in den Lech ab und wird kaum vom
lockeren Kies gehalten. Die hier wachsenden
Pflanzen müssen mit langer Trockenheit und
wenigen Nährstoffen auskommen.
Um die Pflanzen hat sich teilweise eine dünne
Bodenschicht gebildet, die den Wurzeln Halt
bietet und die Pflanze mit Nährstoffen versorgt.
Dieser dünne Boden hat sich durch das ganz
langsame Verwittern der Kalksteine und dem
Zersetzen organischer Substanzen gebildet. In
der Bodenkunde wird ein solcher Boden als
Rendzina bezeichnet.
Überall im Boden sieht man die Wurzeln der
Pflanzen und erhält auf diese Weise einen
Einblick in die Welt der Wurzeln, die gewöhnlich
nicht zu sehen sind. Wurzeln geben der Pflanze
Halt im Boden und sind für die Versorgung mit
Nährstoffen und Wasser sehr bedeutsam.
Generell können Pflanzen nach der Art der
Wurzel in zwei verschiedene Kategorien
eingeteilt werden. Manche Pflanzen haben nur
eine senkrecht in den Boden wachsende
Pfahlwurzel. Sie verzweigt sich nicht und hat
nur wenige weitere sehr feine Seitenwurzeln.
Dieser Wurzeltyp wird in der Fachsprache auch
als Allorhizie bezeichnet.
Andere Pflanzen bilden mehrere etwa gleich
dicke Wurzeln aus, die ihr Halt geben. Dabei
sind alle Wurzeln gleichsam bedeutend und es
ist keine Hauptwurzel auszumachen. Diese Art
der Wurzeln wird als Homorhizie bezeichnet.
Betrachte die verschiedenen Pflanzenwurzeln
auf der Schotterebene. Unterlasse es aber, die
Pflanzen herauszureißen, denn sie festigen den
Boden und sind sehr wichtig für die Stabilität
der Kiesbänke. Zudem befindest du dich in
einem einmaligen Naturpark, wo die Pflanzen
unter strengem Schutz stehen!