Markt und Rathaus

Seit dem 7. Jahrhundert siedelten slawische Stämme im Bereich der heutigen Leipziger Innenstadt. Es waren die zaghaften Versuche einer dauerhaften Besiedlung am Zusammen- fluss von Elster und Parthe. Leipzig wurde erstmals 1015 als „Urbs Lipzi“ erwähnt. Als offizielle Stadtgründung gilt die Verleihung des Stadt- und Marktrechts im Jahr 1165. Weil Leipzig nie Bischofs- oder Residenzstadt war, hatten die Bürger meist ein freies und unbeschwertes Leben mit wenigen Steuern und Abgaben. Leipzig entwickelte sich zu einem bedeutenden Handelsplatz im Zentrum des mittelalterlichen Deutschlands (Heiliges Römisches Reich). Gestärkt wurde diese Position im Jahr 1497, als Leipzig das Reichsmesseprivileg verliehen wurde. Der Grundstein der bis heute weltbekannten Messe Leipzig war gelegt. Der Leipziger Markt umfasst etwa 10.000 Quadratmeter und war im Mittelalter der wichtigste und größte Handelsplatz der Stadt. Hier wurde aber nicht nur mit allen möglichen Waren gehandelt, es war auch das bürgerliche und wirtschaftliche Zentrum der Stadt. Hier kam man zusammen, feierte und trauerte gemeinsam. Auf dem Markt vollstreckte man außerdem Strafen und vollzog öffentliche Hinrichtungen. Das wichtigste Gebäude am Markt ist das Alte Rathaus. Bereits im Spätmittelalter stand an dieser Stelle ein Gebäude, welches ab 1341 als Rathaus genutzt wurde. In den kommenden Jahrzehnten kam es immer wieder zu Umbauten und Erweiterungen des Gebäudes. Mitte des 16. Jahrhunderts war der Bau wohl durch die zahlreichen Anbauten verbaut gewesen. Auf jeden Fall kam es 1556/1557 zu umfassenden Umbauten am Rathaus, die einem Neubau gleichkamen. Zu dieser Zeit entstand das aktuelle, renaissancezeitliche Rathaus. Heute ist es das Wahrzeichen der Stadt. Der Rathausturm steht nicht mittig, sondern ist leicht versetzt. Bei der Errichtung spielte der „Goldene Schnitt“ eine Rolle. Was es mit dieser Gestaltungsregel auf sich hat, erfährst du im Video.
alte Abbildung vom Rathaus mit Markt um 1547
alte Abbildung vom Markt um 1712
Rathausturm
Lugo findet den Goldenen Schnitt super. Endlich hat er eine Ausrede, wenn er sich mal wieder das größere Stück Schokolade genommen hat. „Ich habe sie nach den Regeln des Goldenen Schnittes berechnet, damit sie ihren harmonischen Geschmack entfaltet.“