Rund um den Naschmarkt
Mit dem Bau des Alten Rathauses (1556)
entstand Mitte des 16. Jahrhunderts auch der
Naschmarkt. Die vorher hier stehenden
Gebäude wurden dafür abgerissen.
Wie der Name schon vermuten lässt, wurde
hier unter anderem mit „Naschwerk“ gehandelt
– darunter zählte in der frühen Neuzeit auch
Obst. Zudem konnte man auf dem Markt
Heringe erwerben und hier standen die
Fleischbänke, wo man Fleisch aller Art kaufen
konnte. Im Laufe der Jahrhunderte wandelte
sich die Nutzung des Platzes immer wieder, alte
Gebäude am Platz wurden abgerissen und neue
entstanden.
Im frühen 18. Jahrhundert war es der zentrale
Treffpunkt der Sänftenträger. In Leipzig gab es
insgesamt 12 Sänften, mit denen sich die
Ratsmitglieder durch die Stadt tragen ließen. Es
waren die Vorläufer der heutigen Taxis. Nur wer
wohlhabend war, konnte es sich leisten, in einer
Sänfte durch die Stadt getragen zu werden.
Die Alternative waren Kutschen. Allerdings
waren die Straßen damals schlecht oder gar
nicht gepflastert, weshalb eine Kutschfahrt
meist alles andere als angenehm war. In einer
Sänfte waren Bodenunebenheiten weniger stark
zu spüren. Sie stellte daher das deutlich
angenehmere Fortbewegungsmittel für kurze
Strecken dar.