Rund um den

Augustusplatz

Der Augustusplatz ist mit circa 40.000 Quadratmetern (etwa fünfeinhalb Fußballfelder) einer der größten Plätze Deutschlands. Dabei ist der Platz stadtgeschichtlich betrachtet noch gar nicht so alt. Jahrhundertelang lag dieser Bereich vor der Stadtmauer zwischen dem mittelalterlichen Leipzig und der Grimmaischen Vorstadt. Hier verlief die bedeutende Fernhandelsstraße Via Regia. Sie führte durch ganz Europa vom heutigen Russland (rund um Moskau) bis ins nördliche Spanien (Santiago de Compostela). Zur heutigen Innenstadt kam man durch das (heute längst zerstörte) Grimmaische Tor. Nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges durch den Hubertusburger Friedensvertrag zwischen Sachsen, Preußen und Österreich im Jahr 1763 wurde die mittelalterliche Stadtmauer nicht mehr benötigt. In Folge dessen wurde sie abgebrochen. Die Erlaubnis hierzu gab der damalige sächsische Kurfürst unter der Bedingung, dass entlang der Mauer ein Platz für die Allgemeinheit entstand. Dies waren die Anfänge des heutigen Augustusplatzes. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Platz von prächtigen Bauten des 19. Jahrhunderts gesäumt und machten ihn zu einem der schönsten Plätze des damaligen Deutschlands. Während des Zweiten Weltkrieges schwer beschädigt, wurden die Gebäude zu Zeiten der DDR nicht wiederaufgebaut. Stattdessen wurden viele noch gut erhaltene Bauten durch das SED Regime aus Ignoranz gesprengt. Es entstanden typische Häuser der frühen DDR- Zeit, die bis heute die Randbebauung des Platzes prägen.
alte Ansicht vom Grimmaischen Tor um 1804
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erste mittelalterliche Stadtmauer [pink], mit Verstärkungen aus dem 16. Jh. [grau] und Grabenmauer [grün-gestrichelt]