Fehnsiedlung / Fehnkultur

Die Fehnkultur ist die gezielte und intensive Besiedlung von bis dahin meist unbewohn- barem Gebiet - meist waren es Moorflächen. Seit dem 16. Jahrhundert wurden viele Moorgebiete vor allem in Nordwestdeutschland besiedelt und es entstanden die Fehnsiedlungen entlang von Kanälen. Bei dem Bau einer Fehnsiedlung wird zunächst ein Kanal ins Moor getriebenen (der Fehnkanal). Diese Kanäle wurden zumeist mit der Hand gegraben, denn es gab damals noch keine Maschinen. Von diesem Kanal konnten im Laufe der Zeit weitere Kanäle abzweigen. Entlang dieser Kanäle wurden die Häuser der Siedler errichtet, sodass eine langgezogene Streusiedlung entstand. Die Fehnkanäle waren ursprünglich schiffbar und die Wasserwege der Fehnsiedlung. Erst viel später wurden die Häuser auch mit einer Straße verbunden. Die Kanäle dienten nicht nur als Transportweg, denn auf diese Weise wurde auch das Moor entwässert. Die Siedler in den Fehngebieten lebten zunächst vom Torfstechen. Sie torften das Moor hinter ihrem Haus nach und nach ab, sodass sich langgezogene Torfstiche hinter den Häusern bildeten. Dadurch entstanden schmale Grundstücke hinter den Gebäuden, die teils bis heute erhalten sind.