Friesische Freiheit

Die Friesische Freiheit ist ein sagenumwobenes Recht, welches angeblich den Friesen von Karl dem Großen verliehen wurde. Sie sollten von da an keinen Herrscher - außer dem Kaiser - über sich haben. Die friesische Sage berichtet von den Friesen, die im 9. Jahrhundert siegreich aus Italien in ihre Heimat zurückkehrten. In Rom hätten sie für ihren König Karl dem Großen völlig überraschend die Römer besiegt. Das hat den König so sehr begeistert, dass er seine tapferen friesischen Krieger mit dem höchsten Gut belohnte bzw. beschenkte: der Freiheit. Wie viel Wahrheit in dieser Sage steckt, ist unklar. Doch so oder so war die Entwicklung der Friesischen Freiheit ein langwieriger Prozess. In Ostfriesland sorgten ökonomische Gründe dafür, dass sich dort kein Feudalsystem ausprägen konnte. Die daraus resultierende Sozialstruktur führte im 9. und dem 10. Jahrhundert zu einer Ausweitung der bäuerlichen Freiheitsrechte. Aufgrund des Deichbaus und der Gefahr von Feinden, die über die Nordsee kamen, organisierten sich die Friesen im Mittelalter genossenschaftlich in unabhängigen Landesgemeinden. Während des Hochmittelalters begannen die Friesen, ihre „Freiheit“ aktiv gegen auswärtige Fürsten zu verteidigen. Die Vertreter der Landesgemeinden trafen sich nahe Aurich auf dem Upstalsboom.
Upstalsboom um 1790, älteste bekannte Ansicht