Heilig Geist Spitäler

Als Heilig-Geist-Spital (auch Heilig-Geist- Hospital, Hospital St. Spiritus, Spital des Heiligen Geistes) werden mittelalterliche Spitäler genannt, die ab etwa 1200 in vielen deutschen Städten gegründet wurden. Vorbild war wahrscheinlich das „Spital Santo Spirito“ in Rom, welches vom Orden der Hospitaliter vom Heiligen Geist gegründet worden war. Aus diesem Grund hatten die meisten Spitäler das Patrozinium (Schutzherrschaft eines Heiligen) des Heiligen Geistes. Um etwa 1350 gab es in den meisten Städten Mittel- und Westeuropas Heilig Geist Spitäler. Bei ihrer Gründung lagen sie zunächst meist vor oder an der Stadtmauer und oft entlang einer wichtigen Handelsstraße. Durch Bevölkerungszuwachs dehnten sich die Städte immer weiter aus, weshalb die Spitäler im Laufe der Zeit von der Befestigungsanlage umschlossen wurden. Die Heilig-Geist-Hospitäler wurden meist vom Rat der Stadt unterhalten und durch Spenden und Stiftungen finanziert. In den Einrichtungen wohnten Arme, Kranke und sich selbst finanzierende Bewohner (Pfründner). Ab dem 16. Jahrhundert entwickelten sie sich häufig zu Kranken- oder Armenhäusern. Die Gebäude werden auch heute noch oft caritativ als Krankenhaus oder Pflegeheim genutzt.
Heilig Geist Kirche, München