Weserrenaissance

Der erst im 20. Jahrhundert geprägte Begriff der Weserrenaissance beschreibt einen Baustil, der sich zwischen der Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg an der Weser entwickelte. Sie ist daher eine regionale Variante der Renaissance. Zu dieser Zeit erlebte der Weserraum einen regelrechten Bauboom. Zum Bau der Häuser wurde die Weser als Verkehrsweg genutzt. Die Weserrenaissance kann in drei verschiedene Epochen eingeteilt werden, die sich durch eigene Stile voneinander unterscheiden. Die frühe Weserrenaissance (ab 1480) orientierte sich noch stark an süddeutschen und italienischen Vorbildern. Ab 1580 verstärkte sich der niederländische Einfluss und Elemente der niederländischen Baukunst wurden in den Weserrenaissance-Stil integriert. Um 1600 nahm der niederländische Einfluss ab und der Stil entwickelte sich freier und war von individuellen Ideen der Steinmetze und Holzschnitzer geprägt. Allmählich sah man den Übergang zum Frühbarock.
Rathaus, Bremen