Marktplatz

Lieser ist ein malerischer Weinort an der Mosel. Hier mündet ein gleichnamiger kleiner Fluss in die Mosel. Die Lieser (Fluss) ist etwa 73 Kilometer lang und entspringt in der Eifel. Durch die besondere Lage an der Einmündung der Lieser erstreckt sich der Ort nicht nur parallel zur Mosel, sondern auch entlang der Lieser. Dadurch hat der Ort die Form eines auf dem Kopf stehenden „T“. Solch eine Lage im Bereich einer Flussmündung ist für frühe Ortsgründungen an der Mosel ganz typisch. Durch den einmündenden Fluss war im Tal der Mosel deutlich mehr Platz verglichen mit den ansonsten sehr schmalen Moselufern. Der Name Lieser hat keltische Wurzeln. Man geht davon aus, dass der Bereich des heutigen Ortes seit Jahrtausenden besiedelt ist – bisher wurden jedoch keine keltischen Siedlungsspuren gefunden. Zu römischer Zeit war der Bereich nachweislich besiedelt, wie unter anderem eine römische Wasserleitung bezeugt. Im Jahr 817 wird der Ort erstmals urkundlich erwähnt. Im Mittelalter gehörte der Ort jahrhundertelang zum Trierischen Bistum und war damals ein wichtiger Handelsort. Zahlreiche Kloster- und Adelshöfe unterstreichen die einstige große Bedeutung des Ortes für das Bistum. Das heutige Ortsbild stammt zumeist aus dem 17. und 18. Jahrhundert, wie beispielsweise die Häuser am malerischen Marktplatz. An dem Platz fällt auf, dass etwa die Hälfte der Bauten Fachwerkhäuser sind und die andere Hälfte aus Stein errichtet wurde. Dies ist kein Zufall, sondern hat mit dem Trierischen Bistum zu tun. Die Bischöfe förderten schon früh den Bau von Steinhäusern, wahrscheinlich um die Brandgefahr in den engen Gassen der Moselorte zu minimieren. Steinhäuser waren weniger anfällig für Brände, als die vornehmlich aus Holz und Stroh errichteten Fachwerkbauten.