Brückengasse

Die Brückengasse war jahrhundertelang der städtische Zugang zur Lahnbrücke. Auf der anderen Seite der Brücke befand sich ein Stadttor, um den Zugang über die Lahn und damit zur Stadt zu kontrollieren. Zahlreiche Fachwerkhäuser säumen die Brückengasse. Im Mittelalter und der frühen Neuzeit war der Bau eines Fachwerkhauses relativ aufwendig. Bauholz, wie wir es kennen, gab es nicht, also konnte man nicht einfach auf einem Markt fertiges Holz für den Hausbau erwerben. Die Stämme mussten im Wald von Hand geschlagen werden. Die meisten Wälder waren jedoch in Besitz der Städte oder der Landesherren. Bevor der Bau beginnen konnte, musste der der Bauherr eine entsprechende Erlaubnis einholen. Zudem durfte das Holz ausschließlich während der Wintermonate geschlagen werden. Die benötigten Stämme wurden per Hand mit einer Axt oder Bügelsäge gefällt und bis zum Frühjahr gelagert. Danach mussten die Stämme zu Balken verarbeitet werden. Da es noch keine elektrischen Maschinen gab, nutzte man hierzu große Äxte und Handsägen. Anschließend wurden die zugesägten Stämme zur Baustelle transportiert und eingesetzt. Alles natürlich in Handarbeit oder mithilfe eines Ochsen- oder Pferdekarrens. Wenn man bedenkt wieviel Arbeit jeder dieser einzelnen Schritte war, bekommt man ein Gefühl dafür, wie lange der Bau eines Hauses in der frühen Neuzeit dauerte.
typische Werkzeuge zum Bau eines Fachwerkhauses: Breitbeil, Axt, Höhlaxt, Bohrer und Säge