Haus Römer 2-4-6
Das Haus Römer 2-4-6 wurde um 1289
errichtet und zählt zu den ältesten und größten
Fachwerkhäusern der Stadt und ganz
Deutschlands. Das Gebäude ist ein nationales
Monument und wurde direkt nach einem
schweren Stadtbrand errichtet.
Bis heute ist nicht genau geklärt, ob Teile des
Fundaments möglicherweise noch älteren
Datums sind. Das große Fachwerkhaus wurde
ursprünglich in Ständerbauweise errichtet.
Dabei bilden lange Holzbalken die tragende
Struktur des Gebäudes. Im 16. und erneut im
frühen 17. Jahrhundert kam es zu umfassenden
Umbauten, in denen das Haus sein heutiges
Aussehen bekam.
Errichtet wurde der Bau wahrscheinlich von
einem wohlhabenden Händler, der jüdischer
Abstammung war. Im Gewölbekeller des
Hauses wurde eine Mikwe aus dem 12.
Jahrhundert entdeckt. Eine Mikwe ist ein
rituelles Tauchbad und zählt zu den wichtigsten
Einrichtungen einer jüdischen Gemeinde. Die
Mikwe dient der rituellen Reinigung,
beispielsweise nach der Heilung einer schweren
Krankheit oder dem Kontakt mit einem Toten.
Das Wasser muss seinen Weg auf natürliche
Weise in die Mikwe finden. Da hier das
Grundwasser relativ hoch ansteht, konnte diese
Mikwe problemlos mit Grundwasser gefüllt
werden.