Entwässerung
Ursprünglich lagen die Häuser von Loppersum
alle auf der Warf, die sich über die
Jahrhunderte gebildet hatte (vgl. Station 1).
Zunächst diente die Warf als Schutz vor den
Fluten der Nordsee. Schon im Mittelalter
begann man mit dem Bau von Deichen und der
Entwässerung der Marsch, weshalb die Warfen
zunehmend an Bedeutung verloren. Immer
besserer Deichbau und vor allem die
zunehmende Entwässerung der Marsch bzw.
das Trockenlegen der Moore machte die Warf
ab dem 17. Jahrhundert überflüssig. Bis zum
Zweiten Weltkrieg gab es jedoch nur wenige
Gebäude abseits der Warf.
Erst mit einem Zugewinn von Bürgern in
Loppersum, beispielsweise durch
Kriegsflüchtlinge in den 1950er Jahren, stieg
die Bevölkerung im Ort deutlich an, sodass nun
große Bereiche abseits der mittelalterlichen
Warf besiedelt wurden. Diese Siedlungen liegen
in ehemaligen Marsch- bzw. Moorgebieten und
die mächtigen (nun entwässerten)
Moorschichten sind bis heute erhalten. Wie man
an den tiefen Gräben parallel der Straße
erkennen kann, müssen diese Lagen bis heute
entwässert werden. Ohne Entwässerung würde
das Grundwasser deutlich höher anstehen und
die Stabilität der Gebäude gefährden.
Eine Veränderung des Grundwasserspiegels
kann die tragfähige Bodenschicht unter einem
Gebäude destabilisieren, es kommt zu einem
Grundbruch. Sinkt der Grundwasserspiegel
stark ab, können sich Hohlräume im Boden
bilden, was Setzungen und Verschiebungen des
Baugrunds verursacht. Besonders gefährdet
sind Gebäude auf ton- oder lehmhaltigem
Boden, der sich bei Feuchtigkeitsverlust stark
zusammenzieht. Auch plötzliche
Grundwasseranstiege können zu Erosion und
Aufweichung des Bodens führen, was die
Stabilität des Fundaments beeinträchtigt und
Risse oder Absenkungen in Wänden und Böden
verursacht.
Aktueller Plan von Loppersum mit Entdeckerpfad.
Die ungefähre Lage der Dorfwarf ist markiert.