Burg Loppersum
Über die Anfänge der Burg Loppersum ist wenig
bekannt. Sie gehörte dem Häuptling Folkmar
Allena. Mitte des 14. Jahrhunderts wurde sie
bei Streitigkeiten von dem mächtigen Häuptling
Ocko I. tom Brok zerstört. Diese erste Burg war
ein sogenanntes festes Haus. Um 1453 kam
es zu einem Umbau und es entstand eine
Burganlage in Form eines Saalbaus. Es gab
einen großen zentralen Raum, der als Wohn-
und Empfangsraum für repräsentative Anlässe
genutzt wurde. Mit dem Ende der ostfriesischen
Häuptlingsherrschaften verblieb die Anlage in
Adelsbesitz.
Im Jahr 1859 wurde die alte Burg abgerissen
und das heutige Herrenhaus errichtet, es wird
auch als „Fresenhaus“ bezeichnet. Diesen
Namen erhielt es, als im Jahr 1861 König Georg
V. von Hannover und England hier
übernachtete. Heute erinnert ein Gedenkstein
an dieses Ereignis.
Der neogotische Bau wurde von dem
bedeutenden Architekten und Baumeister
Georg Ludwig Friedrich Laves (*1788, †1864)
geplant. Er war Hofbaumeister des Königreichs
Hannover und ließ zahlreiche repräsentative
Bauten vor allem in Hannover errichten. Er gilt
als führender Vertreter des Klassizismus in
Norddeutschland. Damit ist das „Fresenhaus“
architekturgeschichtlich betrachtet ein überaus
bedeutendes Bauwerk.