frühes 20. Jahrhundert

Die Industrialisierung ging an großen Teilen des ländlichen Ostfrieslands fast spurlos vorbei. Bis ins frühe 20. Jahrhundert war die Region der Krummhörn sehr ländlich und agrarisch geprägt. Der technische Fortschritt kam hier erst in den frühen 1920er Jahren an. Erst dann gab es in der Region beispielsweise elektrischen Strom - deutlich später als in Emden, wo es schon im späten 19. Jahrhundert eine Stromversorgung gab. Die Infrastruktur war nur wenig entwickelt; viele der Straßen waren noch bis in die 1950er Jahre unbefestigt. Und dennoch änderte sich langsam etwas in der Region. Das hier stehende Haus beispielsweise bricht mit der Architektur der vorherigen Zeit und nutzt eine damals ganz moderne Bauweise. Das grau verputzte Gebäude steht damit in großem Kontrast zu den übrigen Backsteinbauten Loppersums und war sicherlich mit der Fertigstellung um 1911 etwas ganz Besonderes im Ort. Damals, vor etwas mehr als 100 Jahren, gab es die heutigen Neubaugebiete der Nachkriegszeit noch nicht, sodass der Ort sich noch immer weitestgehend auf den Bereich der mittelalterlichen Warf beschränkte.