Alltag einer

Landarbeiterfamilie

Das Leben in den Landarbeiterhäusern war sehr beengt, da hier meist gleich mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Das Leben war harte Arbeit, alle in der Familie mussten mithelfen, um über die Runden zu kommen. So war auch Kinderarbeit bis ins frühe 20. Jahrhundert weit verbreitet. Der Arbeitstag begann meist vor Sonnenaufgang, oftmals zunächst mit einem Gebet bzw. einem Gottesdienstbesuch. Schon vorher wurden die eigenen Tiere versorgt. Dann begann die harte Arbeit der Landarbeiter auf einem der umliegenden Bauernhöfe. Dennoch hatten auch die armen Landarbeiterfamilien immer wieder auch freie Tage: es gab im Mittelalter und der Neuzeit noch viel mehr kirchliche Feiertage, die für alle Bürger arbeitsfrei waren. Ebenso war der Sonntag meist ein freier Arbeitstag. Dann hatten die Familien Zeit für sich, kümmerten sich um ihr Haus oder den kleinen Garten oder verbrachten gemeinsame Zeit als Familie.
Das Spielen war gerade im Mittelalter auf dem Land für Kinder oft eine spontane und kreative Angelegenheit, denn bis ins 19. oder sogar frühe 20. Jahrhundert war Kinderarbeit weit verbreitet. Kinder nutzten jede Gelegenheit und einfache Gegenstände wie Holzstäbe, Steine oder Draht, um Spiele zu erfinden, die oft Bewegung und Geschicklichkeit erforderten. Beliebt waren auch Ballspiele, bei denen einfache Stoffbälle oder Lederbälle verwendet wurden. Zu den traditionellen Spielen gehörten auch „Hufeisenwerfen“ oder „Seilziehen“, die sowohl Erwachsene als auch Kinder begeisterten. Viele der Spiele hatten darüber hinaus auch eine soziale Funktion und förderten die Gemeinschaft.