ehemaliges Burgkloster

Seit dem 8. Jahrhundert stand hier die slawische Burganlage Bucu, die der Königssitz und das wirtschaftliche und gesellschaftliche Zentrum des slawischen Stamms der Abroditen war. Nachdem die Burg im 12. Jahrhundert zerstört wurde (vgl. Station 1), gründete man 1143 an dieser Stelle ein zweites Mal die Stadt und errichtete eine neue Burg. Diese sicherte die neu gegründete Handelsstadt, die damals erstmals als Lübeck bezeichnet wurde. Nach der dritten Neugründung wurde die Burg durch Heinrich den Löwen und seine Nachfolger ausgebaut. Im Jahr 1201 wurde die Region rund um Lübeck von dem damaligen Dänischen König Waldemar II. erobert und fiel an das Königreich Dänemark. Für wenige Jahre wurde Lübeck Teil des Dänischen Königreiches. Der Nachfolger von Heinrich des Löwens, Friedrich II., akzeptierte zunächst die Landnahme des Dänischen Königs. Die Grafen, Fürsten und Bewohner der Region rund um die westliche und südliche Ostsee waren mit der neuen Territorial-Ordnung jedoch unzufrieden und zogen in den Krieg gegen den Dänischen König. Nach und nach wurde das Dänische Heer zurückgedrängt, 1225 hatte die Lübecker Bürgerschaft die dänischen Eroberer aus der Stadt vertrieben. In der Schlacht von Bordhöved (ein Ort im heutigen zentralen Schleswig-Holstein) im Jahr 1227 wurde der Dänische König von der norddeutschen Fürstenkoalition final geschlagen. Nachdem die Lübecker Bürger den Dänischen König, der in der Lübecker Burg residierte, vertrieben hatten, wurde die Burg komplett abgerissen. Als Dank für den Sieg über die Dänen wurde den Bürgern Lübecks um 1226 von Friedrich II. die Reichsfreiheit verliehen und Lübeck wurde zur freien Stadt, die nur noch dem Deutschen Kaiser unterstellt war. Bis 1937 hatte Lübeck diesen Titel inne und damit länger als jede andere Stadt in Deutschland. Der Sieg über die Dänen wurde damals auf die Hilfe durch Heilige zurückgeführt. Daher stifteten die Bürger an der Stelle der ehemaligen Burg eine große Klosteranlage. 1229 wurde das Kloster feierlich dem Orden der Dominikaner übergeben. Man kann erahnen, welche unglaublich große Rolle die Kirche in der mittelalterlichen Gesellschaft gespielt hat. Im Zuge der Reformation wurde das Kloster 1531 aufgelöst und die Gebäude unter anderem als Armenhaus genutzt. 1818 wurde die beeindruckende Klosterkirche wegen Baufälligkeit leider abgerissen, wodurch eine prächtige mittelalterliche Kirche für immer verloren ging. Andere Bereiche der mittelalterlichen Klosteranlage sind bis heute erhalten geblieben und bieten einen Einblick in den Klosterbau in der damaligen Zeit. Große Teile des Klosters sind heute Teil eines Museums und können nur durch das Museum besichtigt werden.
Kirche des ehemaligen Burgklosters
ehemalige Brauerei des Burgklosters
alte Ansicht der Burgstraße
Burg Lübeck         Marktplatz Lübeck Alt-Lübeck (Liubice) 1138 zerstört          OpenStreetMap contributors
Lage von Alt-Lübeck