Marstallhof und Burgtor

Das Areal rund um den ehemaligen Marstall und das Burgtor sind eindrucksvolle Zeugnisse der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Seit dem 12. Jahrhundert, wurde die Handelsstadt Lübeck von einer Stadtmauer geschützt. Diese erste Stadtmauer umgab bereits damals die gesamte heutige Lübecker Altstadt. Durch vier Stadttore konnte die Stadt betreten werden. Heute sind nur noch das Holstentor, welches du später kennenlernen wirst und das Burgtor erhalten. Im Laufe der Zeit wurde die Lübecker Stadtmauer immer wieder erweitert und verstärkt. Zahlreiche Mauerringe mit komplexen Toranlagen schützten die mittelalterliche Hanse- und Handelsstadt. Es war kaum möglich, gewaltsam in die Stadt einzudringen. Das heutige Burgtor wurde 1444 errichtet und war Teil des innersten Befestigungsrings. Zwischen den Stadttoren befanden sich Zwingeranlagen, teils mit Wassergräben, rund um die Stadt. Der Marstall war im Mittelalter die Wache der Lübecker Ordnungshüter, den sogenannten Reitendienern. Sie kümmerten sich um das Wohl des Stadtrats, bedienten die Ratsherren bei Sitzungen und Banketten, waren aber auch Leibwache des Rats, Kuriere, Polizeitrupp und sie bewachten das Gefängnis. Geleitet wurde der Marstall von zwei stets wechselnden Ratsherren, um den Machteinfluss zu minimieren. Beide Gebäude sind im Stil der Backsteingotik errichtet und beeindrucken durch ihre Architektur.
Burgtor         Holstentor         Mühlentor Hüxtertor          OpenStreetMap contributors
Innere Stadtmauer mit den vier Stadtmauertoren
Alte Ansicht von Lübeck um 1641
Marstall
Geht man durch das Tor hindurch, sieht man noch größere Teile der gut erhaltenen, mittelalterlichen Stadtmauer.
Burgtor