Patrizierhaus
Das Gebäude der heutigen Löwen-Apotheke
zählt zu den ältesten erhaltenen Bürgerhäusern
Lübecks und wurde um 1230 als Patrizierhaus
errichtet. Im 13. Jahrhundert kam es in Lübeck
gleich zu zwei schweren Stadtbränden: 1251
und 1276. Damals wurden weite Teile der Stadt
zerstört, auch das Patrizierhaus wurde
beschädigt. Daher stammt die heutige Fassade
aus dem Jahr 1358, als das Gebäude nach dem
Brand grundlegend saniert wurde.
Die beiden Brände waren für die Handelsstadt
Lübeck eine Katastrophe, denn durch die
Zerstörung der Stadt verloren viele
Handelsleute ihre kostbare Ware von hohem
Wert. Vor den beiden Bränden bestanden die
meisten Häuser in Lübeck aus Holz, denn es
war deutlich billiger und einfacher, ein Holzhaus
zu bauen, anstatt ein Haus aus Ziegelsteinen zu
errichten.
Im Jahr 1276 erließ der damalige Rat der Stadt
ein neues Gesetz, welches genaue bau- und
feuerpolizeiliche Vorgaben machte. Danach
durften die Außenwände der Häuser in der
Stadt nur noch aus Stein bestehen. Diese
Verordnung gilt als die älteste Brandverordnung
der Welt und legte den Grundstein für die
Backsteinbauten im Lübecker Stadtbild.