Die Gründung Magdeburgs ist direkt mit der des Doms verbunden. Bereits im frühen Mittelalter kreuzten sich hier mehrere bedeutende Handelsstraßen. Es entstand eine kleine Handelssiedlung, die 805 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Durch den Handel mit den östlich lebenden Slawen wurde die Siedlung größer und gewann bereits unter Karl dem Großen (*747, †814) an Bedeutung. Es war eine der östlichsten Siedlungen des Frankenreiches, an der Grenze zwischen den fränkischen und slawischen Stämmen. Im Jahr 937 gründete König Otto I., der erste König des damals entstehenden Heiligen Römischen Reiches, an der Stelle des heutigen Doms das Mauritiuskloster, eine Klosteranlage der Benediktiner. Es sollte die Ruhestätte der nachfolgenden Könige des noch jungen Deutschlands werden. Ottos erste Frau, Königin Editha, starb früh und wurde in diesem Kloster bestattet. Die Grundmauern des Klosters wurden bei archäologischen Ausgrabungen unter dem heutigen Dom gefunden.Wie das ehemalige Kloster zum Dom stand, ist bis heute nicht geklärt. Die Forschung versucht diesem Thema auf den Grund zu gehen. Jedenfalls wurde 968 der erste Magdeburger Dom errichtet, der offiziell als Dom zu Magdeburg St. Mauritius und Katharina bezeichnet wird. Im Jahr 1207 wurde dieser Dom bei einem Stadtbrand weitestgehend zerstört, sodass der heutige Dom ab 1209 errichtet wurde. Über 250 Jahre lang wurde an dem Dom und seinem Kreuzgang gebaut, die Domtürme wurden sogar erst 1520 vollendet.Diese sehr lange Bauzeit kommt einem heute schon extrem vor. Betrachtet man die zu Verfügung stehenden Mittel, war der Bau eines Gebäudes dieser Größenordnung damals eine Meisterleistung. Man hatte von dem Bau nur rudimentäre Baupläne. Es fehlten genaue Skizzen, sowie statische oder andere bautechnische Berechnungen. Auf der Baustelle gab es weder Baukräne noch Baugerüste aus Metall, stattdessen waren sie aus Holz. Es ist unbekannt, wie oft es auf den Baustellen zu Unfällen kam. Die Steine für den Bau der Kirche kamen per Holzwagen, teils von Tieren gezogen, zur Baustelle. Daher war es wichtig, dass der Steinbruch nicht zu weit entfernt war, denn es wurden tausende Steine benötigt. Sie mussten alle per Hand im Steinbruch gebrochen und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Dort angekommen wurden sie über Leitern und hölzerne Gerüste an ihren Zielort gebracht. Vereinzelt gab es auch sogenannte Laufkräne, wo ein Arbeiter in einem Laufrad lief, um den Stein in die Höhe zu heben. Kleinere Dreibockkräne legten die Steine dann an ihre Position. Viele der Steine weisen besondere Formen auf, besonders die an der Fassade sichtbaren. Die Steinmetze benötigten viel Erfahrung und Wissen, wie man einen Stein in die teils filigranen Formen brachte. Das verlangte exaktes und geschicktes Arbeiten. Ein falscher Handgriff mit Hammer und Meißel und die filigrane Struktur war zerstört. Es ist nicht mehr zu rekonstruieren, wie lange ein damaliger Steinmetz an den einzelnen Figuren bzw. Elementen einer solchen Fassade arbeitete. Es werden aber sicherlich viele gewesen sein.