Schiffsmühlen an der Elbe

Seit dem Mittelalter gab es an der Elbe in Magdeburg mehrere Schiffsmühlen. Dies waren Mühlen, die nicht an Land standen, sondern auf einem Schiff bzw. Ponton errichtet wurden und im Fluss schwammen. Bei einer Schiffsmühle wird das Mühlrad durch die Strömung des Wassers angetrieben. Dies hat viele Vorteile, beispielsweise sind die Mühlen weniger abhängig vom Wasserstand des Flusses. Oftmals kam es in Mühlen durch Funkenflug zu Mehlstaubexplosionen. Dadurch gerieten Mühlen häufig in Brand und gefährdeten die umliegenden Gebäude. Die Schiffsmühlen konnten zwar auch in Brand geraten, da sie jedoch auf dem Wasser schwammen, griff das Feuer nicht auf die Stadt über. Der Nachteil von Schiffsmühlen bestand jedoch darin, dass sie bei Eisgang und Hochwasser beschädigt wurden. Bedauerlicherweise sind keine mittelalterlichen oder neuzeitlichen Schiffsmühlen erhalten geblieben. Das Wasser sorgte dafür, dass das Holz mit den Jahren morsch wurde. Die Mühle musste durch eine neue ersetzt werden. Zudem wurden sie im Zuge der Industrialisierung nicht mehr benötigt und störten die aufkommende Dampfschifffahrt. Die hier stehende Schiffsmühle ist eine Rekonstruktion von 1999. Sie ist voll funktionsfähig, steht jedoch auf einem hohen Betonfundament, sodass sie bei Hochwasser nicht zerstört wird. Dennoch bekommt man eine Idee davon, wie eine mittelalterliche Schiffsmühle ausgesehen hat.
Schiffsmühlen am Rhein, so in etwa sah es auch hier an der Elbe aus
Konstruktionszeichnung einer Schiffsmühle