mittelalterliches Magdeburg

Im Mittelalter entwickelte sich Magdeburg rasch zu einer großen und bedeutenden Handelsstadt. Auf den zahlreichen Märkten der Stadt wurde mit Salz, Bier, Holz, Tuch und Metallen gehandelt. Dadurch kam nicht nur der Bischof zu großem Reichtum, sondern die viele Händler bildeten eine bedeutende und reiche Bürgerschaft. Der Handel auf Elbe und den bedeutsamen Handelsstraßen führten zum Beitritt der Stadt zum Handelsbund der Hanse. An dieser Stelle steht das letzte erhaltene Stadttor Magdeburgs aus dem Jahr 1493/1495. Die Stadtmauer bestand aus Bruchsteinen (unbehauene Steine aus dem Steinbruch) und Backsteinen, war etwa 7 Meter hoch und hatte eine Mauerstärke von fast einem Meter. Damit wurde die Stadt nicht nur vor Überfällen geschützt, sondern so wurde auch der Zugang zu den Märkten der Stadt kontrolliert. Die auswärtigen Händler mussten an den Stadttoren den Stadtzoll entrichten, bevor sie ihre Waren anbieten durften. Direkt in der Stadtmauer lagen die Alte und die Neue Möllenvogtei. Es waren die Verwaltungsgebäude der mittelalterlichen, kirchlichen Ländereien und Güter des Magdeburger Bistums. Damit wurde der Bischof auch weltlicher Landesherr. Hinter der Vogtei liegt heute der Vogteigarten aus dem 15. Jahrhundert. Von 1377 bis ins 15. Jahrhundert war hier ein kleiner Hafen des Bischofs und an der Elbe stand eine Mühle. Durch den Hafen konnte der Bischof jederzeit die Stadt verlassen und war damit etwas unabhängiger von den Öffnungszeiten der Stadttore, die durch den Stadtrat geschlossen wurden. In den meisten mittelalterlichen Bischofsstädten war das Verhältnis des Bischofs zum Stadtrat eher schlecht, immer wieder gab es Auseinandersetzungen und Streit. Im 13. Jahrhundert löste sich die Magdeburger Bürgerschaft immer mehr vom Bischof, beispielsweise erkauften sich die Bürger Magdeburgs verschiedene Ämter des Bischofs, die sie fortan selbst besetzten konnten. Auf diese Weise konnten sie die Entscheidungen des Bischofs stärker beeinflussen und kontrollieren.
Stadtmauer
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Plan der Stadtmauer um 1180 (pink) und 1530 (schwarz); Stadtmauerverlauf nach Mrusek, 1955/56, verändert
Stadtmauer