Dativius-Victor-Bogen
Die Stadt Mainz lässt sich auf eine keltische
Gründung zurückführen: im 7. Jahrhundert v.
Chr. errichten Kelten im Bereich der heutigen
Stadt eine erste Siedlung. Diese war nach dem
keltischen Gott Mogon benannt. Als die Römer
um das Jahr 13/12 v. Chr. in diese Region
kamen, eroberten sie diese Fischersiedlung und
errichteten am Zusammenfluss von Main und
Rhein ein erstes Heerlager. Sie übernahmen
den keltischen Namen und nannten die
römische Siedlung Mogontiacum. Schon bald
wurden weitere Lager auf heutigem Mainzer
Stadtgebiet errichtet und die bürgerliche
Siedlung wurde größer. Den Status einer Stadt
nach römischem Recht erlangte diese Siedlung
jedoch komischerweise nie. Die Gründe hierfür
sind bis heute unbekannt. Über 500 Jahre lang
siedelten hier also Römer und trotz dieser
langen Zeit ist bis heute nur wenig über das
römische Mainz bekannt.
Der Dativius-Victor-Bogen ist ein Beispiel
hierfür.
Um 1900 wurden etwa 2 km südwestlich von
diesem Standort mehrere Bauteile eines
ehemaligen römischen Bogens gefunden, als
Reste der mittelalterlichen Stadtmauer
abgetragen wurden. Die römischen Bogenteile
waren in der mittelalterlichen Mauer verbaut.
Aus einer gefundenen Inschrift konnte
rekonstruiert werden, dass der Bogen einst Teil
einer Säulenhalle war. Welchen Zweck diese
Halle hatte und wo genau sie stand, ist nicht
mehr zu rekonstruieren. Ursprünglich wurde
der Bogen im 3. Jahrhundert erbaut. Der
heutige Bogen wurde um 1980 rekonstruiert
und zählt bis heute zu den bedeutendsten
Rekonstruktionen aus römischer Zeit in
Deutschland.