Römisches Theater
Das heutige Mainz geht auf eine keltische
Gründung zurück. Im 7. Jahrhundert v. Chr.
errichteten Kelten im Bereich der heutigen
Stadt eine erste Siedlung, die nach dem
keltischen Gott Mogon benannt war. Als die
Römer um das Jahr 13/12 v. Chr. in diese
Region kamen, eroberten sie diese
Fischersiedlung und errichteten am
Zusammenfluss von Main und Rhein ein
Heerlager. Sie übernahmen den keltischen
Namen und nannten die römische Siedlung
Mogontiacum.
Das Lager wurde errichtet, um den nahen
rechtsrheinischen Limes zu schützen, das
Verteidigungswerk der Römer nach Germanien.
Über 500 Jahre lang bestand das Heerlager, um
das sich nach und nach eine Siedlung bildete.
Trotz dieser langen römischen Geschichte ist
bis heute nur wenig über das römische Mainz
bekannt.
Eines der bisher bedeutendsten heute noch
erhaltenen Bauwerke aus römischer Zeit ist das
römische Bühnentheater, welches im Jahr 1999
mit vielen tausend Helfern unter
archäologischer Anleitung ausgegraben wurde.
Wann das Theater errichtet wurde und ob es
ein hölzernen Vorgängerbau gab, ist
unbekannt. Jedenfalls wird das Theater im Jahr
39 n. Chr. erstmals erwähnt. Es ist das größte,
bisher gefundene römische Theater nördlich der
Alpen.
Die Errichtung des Theaters steht im
Zusammenhang mit dem römischen Heerführer
Nero Claudius Drusus, ein Stiefsohn des
römischen Kaisers Augustus. Drusus war einer
der Heerführer im Mainzer Heerlager und
verunglückte während einer Erkundung entlang
der Elbe tödlich. Anschließend wurde er
zunächst nach Mainz überführt, um später in
Rom seine letzte Ruhe zu finden. Nach seinem
Tod wurde der Plan gefasst, dieses Theater zu
errichten. Seit der Eröffnung fanden im Theater
jährliche Gedenkzeremonien zu Ehren von
Drusus statt.