römisches Tor
Das römische Tor wurde 1985 bei dem Bau
einer größeren Wohnanlage auf dem Kästrich
gefunden, ein Hügel oberhalb von Mainz. Der
Name leitet sich von dem lateinischen Wort
castrum ab, welches Lager bedeutet. Hier lag
zu römischer Zeit das Heerlager oberhalb der
zivilen Siedlung am Rhein. Möglicherweise
befand sich hier auch Gebäude des Statthalters
und für die Verwaltung der römischen Siedlung.
Ihre Lage wurde bis heute archäologisch nicht
nachgewiesen.
Als das Lager gegen Ende der römischen
Herrschaft am Rhein verlassen und abgerissen
wurde, baute man eine Stadtmauer um die nun
ungeschützte zivile Siedlung. Aus diesem Grund
errichtete man um das Jahr 360/370 dieses Tor.
Damit zählt es zu den jüngsten römischen
Toren in Deutschland.
In der Tordurchfahrt liegen Sandsteinplatten,
die deutlich älteren Datums sind als das Tor
selbst. Sie zeigen deutliche Abnutzung durch
Wagenräder. Während der kurzen
Nutzungsdauer des Tores wären die
Abnutzungsspuren geringer, daher ist davon
auszugehen, dass hier auch das Haupttor des
römischen Heerlagers stand. Viele bekannte
römische Kaiser sind über diese Straße
gelaufen, denn jahrhundertelang war das
Mainzer Heerlager bedeutend für die
Verteidigung des Limes auf der anderen
Rheinseite.