Augustinerkirche
Um das Jahr 1260 kamen Mönche des
Bettelordens der Augustiner nach Mainz und
gründeten an dieser Stelle ein Kloster samt
Klosterkirche.
Von diesem ursprünglichen Bau ist jedoch
nichts mehr erhalten. Vom Mittelalter bis ins
18. Jahrhundert waren Klöster nicht nur Orte
des Glaubens und der Stille, sondern auch die
wenigen Orte, an denen man sich etwas mit
Wissen und Bildung beschäftigte. Es wurden
Skripte und Abhandlungen in lateinischer
Sprache verfasst, die Sprache der damaligen
Wissenschaft. Zahlreiche Mönche verbrachten
viel Zeit damit, Bücher in den sogenannten
Skriptorien zu vervielfältigen. Erst der durch
Gutenberg erfundene Buchdruck änderte dies
(vgl. Station 1). Bei der Vervielfältigung griffen
Mönche oft die dort niedergeschriebenen Ideen
auf und entwickelten sie manches Mal weiter.
Im Mainzer Augustinerkloster war es der Mönch
Alexius Johann (*1753, †1826), der im Kloster
lebte und es zeitweise sogar leitete. Bis zu
seinem Tod beschäftigte er sich mit der
Konstruktion astronomischer Uhren. Um 1804
entwickelte er seine erste solcher Uhren,
zahlreiche folgten. Nach und nach baute er sich
eine Uhrenwerkstatt auf und erhielt dadurch
einen gewissen Bekanntheitsgrad. Seine erste
Uhr nutzte er allerdings bis zu seinem Tod im
Jahr 1826. Heute findet man diese im
Dommuseum.
Die heutige Kirche wurde 1771 im Stil des
Rokokos errichtet. Zahlreiche Fresken
schmücken die Decke im Inneren. Sie sind im
Originalzustand erhalten, denn die Kirche
wurde während des Zweiten Weltkriegs kaum
beschädigt.