Holzturm
In römischer Zeit wurde ein erster
Stadtmauerring aus Stein um die damalige
Siedlung gebaut. Diese römische Stadtmauer
wurde im Jahr 260 fertiggestellt und war etwa
6 Meter hoch und zwei Meter mächtig. Sie war
so solide gebaut, dass sie noch bis ins 9.
Jahrhundert vom mittelalterlichen Mainz
genutzt wurde.
Im späten 9. Jahrhundert wurde diese römische
Stadtmauer abgerissen und eine neue Mauer
errichtet, die eine deutlich größere Stadtfläche
schützte. In den folgenden Jahrhunderten
wurde die Stadtbefestigung immer wieder
erneuert, verstärkt und neue Tore errichtet. Die
ummauerte Fläche blieb jedoch bis zum Abriss
der Mauer unverändert.
Der Holzturm wurde 1366 erstmals erwähnt
und war zu dieser Zeit einer der Tortürme der
Stadt. Sein heutiges Aussehen erhielt der Turm
im 15. Jahrhundert. Der Turm war jedoch trotz
des Namens nie aus Holz. Seinen Namen
verdankt er dem mittelalterlichen Holzmarkt,
der direkt am Turm stattfand.
Im mittelalterlichen Mainz gab es zahlreiche
Marktplätze, denn Einkaufsgeschäfte, wie wir
sie heute kennen, gab es nicht. Stattdessen
wurden alle Waren des täglichen Bedarfs auf
Märkten angeboten. Neben dem Holzmarkt gab
es in Mainz den Eisenmarkt, den Viehmarkt,
den Gemüse- und Obstmarkt und viele weitere.
Auf dem Holzmarkt wurde nur selten mit
Bauholz gehandelt, sondern vorwiegend
Brennholz für die Öfen der Häuser verkauft.
Damals nutzte man Holz zum Heizen und
Kochen.