jüdische Geschichte
Über die jüdische Geschichte von Marienhafe ist
nur wenig bekannt. Jahrhundertelang lebten
jüdische Händler in dem wichtigen Marktort und
trieben hier Handel. Ihr Anteil an der
Bevölkerung betrug im Jahr 1925 etwa vier
Prozent, was vergleichsweise viel war. Noch bei
der Kommunalwahl im März 1933 hatte es ein
jüdischer Bürger mit der Liste Schönthal
geschafft, in den Gemeinderat gewählt zu
werden. Er wurde nach Protesten allerdings
zum Rücktritt gezwungen.
In Marienhafe selbst gab es keine Synagoge.
Die jüdischen Familien gehörten – ebenso wie
die Bürger in Upgant-Schott, in Hage sowie auf
Norderney – zur Synagogengemeinde in
Norden.
Nach der Machtergreifung 1933 wurden die
Menschen jüdischen Glaubens in Marienhafe
verfolgt und mussten ihre Betriebe verkaufen.
Alle jüdischen Bürger kamen während der NS-
Zeit in Konzentrationslagern um oder starben
auf der Flucht.