Deutschordenshof
Jahrhundertelang wurde das geistliche Leben in
Mühlhausen vom Deutschen Orden bestimmt.
Mühlhausen war die einzige Stadt in
Deutschland mit zwei Kommenden. Die
Kommende der Oberstadt/Neustadt hatte ihre
Pfarre an der Marienkirche. Bis heute ist der
Deutschordenshof nahe der Kirche erhalten. Die
Kommende der Unterstadt/Altstadt hatte ihre
Pfarre an der Divi-Blasii-Kirche. Der
Deutschordenshof der Altstadt lag zunächst
direkt gegenüber der Kirche nahe des
Untermarktes (vgl. Station 13) und wurde im
späten 13. Jahrhundert an diese Stelle verlegt,
als der Deutsche Orden 1262 das Grundstück
nahe der mittelalterlichen Stadtmauer kaufte.
Bis heute sind große Teile des
Deutschordenshofes der Kommende der
Unterstadt erhalten, auch wenn die Gebäude
seit dem 13. Jahrhundert mehrfach umgebaut
wurden. Das als „Haus der Kirche“ bezeichnete
Gebäude ist der älteste, erhaltene Teil der
ehemaligen Kommende und stammt noch aus
der Zeit der Gründung. Wer genau hinschaut,
sieht dem Gebäude seine vielen Umbauten an.
Zudem hat er sich sein mittelalterliches
Aussehen bewahrt. Das Gebäude ist ein
typischer Bruchsteinbau, dessen Fassade von
einem dünnen Putz bedeckt ist.
Der heute als Museum genutzte Bau wurde
1715/1716 errichtet. Dabei wurde die um 1295
fertiggestellte Deutschordenskapelle in den Bau
integriert.