St. Kiliani

Die frühe Geschichte von St. Kiliani liegt bis heute im Dunkeln. Das Kilianspatrozinium ist etwas Besonderes. Der hl. Kilian war ein irisch- schottischer Mönch, der als Missionar vor allem in Würzburg und Mainfranken aktiv war. Daher ist davon auszugehen, dass der Stifter der Kirche in einer Weise mit Würzburg und dem frühen Würzburger Bistum in Verbindung stand. Bisher konnten keine Belege gefunden werden, die solch eine Stiftung nachweisen. Aufgrund dieses außergewöhnlichen Patroziniums gehen manche Geschichtsforscher davon aus, dass hier die Ursprünge des späteren Mühlhausens liegen. Schon im Frühmittelalter (7. Jahrhundert) soll es hier eine kleine Siedlung gegeben haben. Bisher konnte diese Vermutung durch archäologische Funde nicht eindeutig bestätigt werden. Urkundlich erwähnt wird die Kirche St. Kiliani erst 1250, als sie an den Deutschen Orden verkauft wurde. Mehrfach wurde sie durch Stadtbrände zerstört und danach wiederaufgebaut. In der Geschichte von Mühlhausen kam es immer wieder zu schweren und verheerenden Stadtbränden, die weite Teile der Stadt vernichteten. Nicht nur Blitzschlag löste so einen Brand aus. Meist war Unachtsamkeit bei dem Umgang mit Feuer der Grund. In vielen Betrieben nutzte man Feuer zum Heizen oder Arbeiten, zudem wurde am offenen Feuer gekocht. Das offene Feuer in Fachwerkhäusern stellte immer ein erhebliches Risiko dar. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche profanisiert. In den frühen 1990er Jahren wurde das Gebäude saniert.
Siedlungsentwicklung von Mühlhausen Salische Pfalzstadt Ministerialsiedlung am unseren Steinweg Kaufmannswiek bei St. Kiliani Marktsiedlung um den Untermarkt, die Erfurter und die Görmarstraße Siedlungskern um den Kormarkt Siedlungskomplex St. Jakobi (Jakobiviertel) und St. Nikolai (Nikolaivorstadt) Vorstadt St. Margarethen Vorstadt St. Georgi Vorstadt St. Martini nachträglich bebaute Flächen und Plätze (13.- 15. Jh.) Plan in Anlehnung an: Günther und Korf 1986
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