Hausbau im Mittelalter
Entlang der Jakobistraße und den
angrenzenden Straßen sind noch einige
mittelalterliche Gebäude erhalten. Damals
wurden die Gebäude entweder aus Stein oder
als Fachwerkbauten errichtet.
Im Mittelalter war die Fachwerkbauweise die
einfachste und günstigste Methode, ein
Gebäude zu errichten.
Bauholz, wie wir es kennen, gab es nicht. Man
konnte nicht einfach im Baustoffhandel fertiges
Holz für den Hausbau kaufen. Die Stämme
mussten im Winter von Hand im Wald
geschlagen werden. Die meisten Wälder waren
in Besitz der Städte oder dem Landesherrn.
Bevor also das Holz zum Bau des
Fachwerkhauses vorlag, musste der
Zimmermeister sich eine Erlaubnis einholen,
Holz im Wald zu schlagen.
Die benötigten Bäume wurden mit einer Axt
oder Bügelsäge gefällt und bis zum Frühjahr
gelagert. Danach mussten die Stämme zu
Balken verarbeitet werden. Da es noch keine
elektrischen Maschinen gab, nutzte man hierzu
große Äxte und Handsägen. Dann wurden die
Balken mithilfe eines Ochsen- oder
Pferdekarrens zur Baustelle in der Stadt
transportiert und eingesetzt. Wenn man
bedenkt, wieviel Arbeit jeder dieser einzelnen
Schritte war, bekommt man ein Gefühl dafür
wie lange der Bau eines Hauses im Mittelalter
dauerte.
typische Werkzeuge zum Bau eines
Fachwerkhauses: Breitbeil, Axt, Höhlaxt, Bohrer
und Säge