Marienplatz

Der Puls der Stadt schlägt seit Jahrhunderten genau hier, auf dem Marienplatz. Im Jahr 1158 gründete Heinrich der Löwe (Herzog von Sachsen und Bayern, *1129/1135, †1195) hier eine Marktsiedlung, die schon bald durch eine Stadtmauer geschützt wurde. Die Marktsiedlung lag an zwei bedeutenden Handelsstraßen, die Ost-West und Nord-Süd verliefen. Dadurch entwickelte sich die Marktsiedlung rasch zu einem bedeutenden Handelsort an der Isar. Einen weiteren Entwicklungsschub erlebte die Stadt im Jahr 1255, als es Residenzort der Wittelsbacher wurde, ein Adelsgeschlecht, das viele Deutsche Könige und Kaiser stellte. Im 12. und 13. Jahrhundert sah es hier noch völlig anders aus. München war eine kleine Siedlung, bis um 1500 lebten keine 15.000 Menschen in der Stadt. Jahrhundertelang war es eine kleine Fischer- und Handwerkersiedlung an der Isar. Die Häuser waren aus Holz gebaut und es ist fraglich ob der Marktplatz der Siedlung gepflastert war. Oftmals waren die mittelalterlichen Märkte nicht gepflastert, in den Straßen und auf Plätzen lagen Holzbohlen, um nicht im Schlamm zu versinken. Die Häuser standen eng beieinander, um den Bereich innerhalb der Stadtmauer bestmöglich zu nutzen. Möglicherweise gab es zunächst auch innerhalb der Stadtmauer Acker- oder Grünflächen, die bewirtschaftet wurden. Heute wird der Marienplatz vom Neuen Rathaus beherrscht. Das Gebäude wurde ab 1864 im Stil der Neogotik errichtet und mit Maßwerk reich verziert.
Der Marienplatz im 17. Jh.
Die Mariensäule wurde 1638 errichtet, nachdem die schwedischen Truppen im Dreißigjährigen Krieg München verschont hatten. Maria wird hier als Schutzpatronin Bayerns verehrt.
Der Marienplatz in München ist wohl eines der beliebtesten Fotomotive in Europa. Das Glockenspiel ertönt täglich um 11:00 und um 12:00 Uhr. In den Sommermonaten zusätzlich um 17:00 Uhr.