Feldherrnhalle

Der „Platz vor der Feldherrnhalle“ zählt mit Sicherheit zu den geschichtsträchtigsten Orten der jüngeren deutschen Geschichte. Nach Süden wird er von der Feldherrnhalle dominiert, die während des Nationalsozialistischen Regimes zu trauriger Ehre kam. Die Feldherrnhalle wurde 1844 im Auftrag König Ludwig I. fertiggestellt und stellt das südliche Ende der Ludwigstraße dar. Die Halle wurde ursprünglich als Ehrenhalle für das bayrische Heer errichtet. Daher stehen hier mehrere Standbilder, die an die Geschichte des Heeres erinnern: In der Mitte steht das generelle Armeedenkmal, links eine Statue von Graf Tilly (*1559, †1632) und rechts eine von Fürst Wrede, auch Carl Phillip (*1767, †1838). Graf Tilly war ein bedeutender Feldherr des Dreißigjährigen Krieges. Fürst Wrede war im 18. Jahrhundert Diplomat und Berater am Bayerischen Hof. Im Jahr 1906 wurden zwei große Löwen aufgestellt. Während des Dritten Reichs war die Feldherrnhalle ein wichtiger Ort für die NS- Propaganda. Hier hatte Hitler bereits 1923 versucht, einen Putsch durchzuführen (Hitler- Ludendorff-Putsch), um an die Macht zu gelangen. Während einer dieser NS- Propagandafeiern hatte der Schweizer Maurice Bavaud (*1916, †1961) im Jahr 1938 versucht, Hitler zu erschießen. München war während des Nationalsozialismus eine bedeutende Stadt für Hitler. Neben dem Putschversuch 1923 veröffentliche er hier beispielsweise sein Buch „Mein Kampf“ und ernannte die Stadt 1935 zur „Hauptstadt der Bewegung“, in München gründete sich die NSDAP. Noch heute gibt es viele Zeugnisse dieser dunklen Geschichte zu entdecken. Am wichtigsten bleibt es, diese Erinnerungen wach zu halten und sich dieser Geschichte zu stellen, auch wenn es nicht immer leicht ist. Besonders in der heutigen Zeit wird diese Erinnerungskultur immer wichtiger.
Bayerische Schlösserverwaltung www.schloesser.bayern.de - Fotografin: Tanja Huppertz