Eimelsturm

Neben dem Grauen Turm (vgl. Station 8) ist der Eimelsturm ein weiterer Stadtmauerturm, der in der Nordwestecke der Stadtmauer stand. Im Mittelalter schützte er die westliche Stadtmauerflanke. Der Name Eimelsturm geht wahrscheinlich auf einen alten Flurnamen zurück, wobei der Name des Turmes nichts mit dem weiter südlich in der Stadtmauer liegenden Eimelstor zu tun hatte. Der Eimelsturm hatte in seiner Geschichte auch weitere Namen: Seylsturm oder Kirchhofsturm. Südlich des Turmes lag das Seylen- bzw. Seitentor, eines der Stadttore in der Stadt- mauer von Nassau. In der mittelalterlichen Stadtmauer gab es mehrere Stadttore, um in die Stadt zu gelangen. Zusätzlich gab es etwa sechs kleinere Mauerpförtchen und weitere Mauerdurchbrüche. Die Stadttore waren als Stadtmauertürme mit einer großen Tordurchfahrt errichtet worden. Nachts und an Sonn- und Feiertagen blieben die Stadttore geschlossen. Die Stadttore und Mauerpförtchen waren im Besitz der Nassauer Bürgerschaft und ermöglichten dieser, den Ein- und Ausgang zu kontrollieren und das sogenannte Weggeld (eine Art Zoll) zu erheben. Die Stadttore wurden durch hölzerne Fallgitter geschlossen. Bei geöffnetem Tor wurde ein Schlagbaum heruntergelassen, der den unbemerkten Zugang zur Stadt verhinderte. Ursprünglich war das Seylentor ein Nebentor der Stadtmauer, von hier aus führte ein Feldweg auf die Felder, Wiesen und die bewaldeten Hügel. Im Jahr 1781 war das südlich gelegene Eimelstor baufällig geworden und musste geschlossen werden. Daraufhin verlagerte sich der Verkehr durch das Seylen- tor. Von hier aus führte die Straße weiter der Lahn folgend nach Dausenau. Im Jahr 1852 wurde das Stadttor nicht mehr benötigt und abgerissen.
Eimelsturm
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Nassau im 19. Jahrhundert auf heutigem Stadtplan: ungefährer Verlauf der damaligen Stadtmauer mit Toren und Türmen