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Mantelhaus

Das Mantelhaus (heute Weinhaus) zählt wohlmöglich zu den ältesten Gebäuden Nienburgs. Sein genaues Baujahr ist bis heute ungeklärt. Laut der Überlieferung rührt sein Name daher, dass hier die Grafen von Hoya ihre Mäntel ablegten, bevor sie in die Kirche gingen. Sein heutiges Aussehen erhielt der Bau vermutlich um 1700. Nimm dir etwas Zeit und betrachte das Fachwerk genauer.
ehemaliges Mantelhaus
Die Grundlage eines Fachwerk-Geschosses stellen die Ständer (senkrechte Balken) und Riegel (waagerechte Balken) dar.
Die Ständer jeder Etage stehen auf einem Balken, der Schwelle. Der obere Abschluss eines Geschosses bildet der Rähm. Im Erdgeschoss dieses Hauses sieht man die klassische Rähmbauweise. Zwischen EG und OG erkennt man gut den Rähm des EG [1] und die Schwelle des OG [2]. Zwischen Rähm und Schwelle befinden sich Balken (daher auch die sichtbaren Balkenköpfe [3]) und die Dämmung. Das Obergeschoss wurde in Ständerbauweise errichtet. Daher gibt es hier nur einen Rähm [4] und keine Schwelle.
Zur Stabilisierung kommen Streben (lange Vollstreben und kurze Fußstreben)…
… und Fußbänder zum Einsatz.
Das Haus an sich steht auf einem Fundament aus Sandstein.
Die Gefache vom Fachwerk sind bei diesem Haus mit Klinkersteinen ausgemauert. Früher wurden die Gefache oft mit Lehmsteinen oder mit einem Lehm-Stroh-Gemisch gefüllt.
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