ehemaliger Schlossplatz

Der Nienburger Schlossplatz ist einer der „wechselvollsten Plätze“ der Stadt. Jahrhundertelang stand an dieser Stelle das prächtige Schloss der Grafen von Hoya, die von hier aus die Grafschaft regierten und damit Nienburg zu einer florierenden Handels- und Ackerbürgerstadt machten. Man könnte fast meinen, dass die Nienburger nie damit Frieden geschlossen haben, dass sie jahrhundertelang von fremden Grafen aus Hoya oder Braunschweig-Lüneburg regiert wurden. Heute erinnert nichts mehr an diesen sehr geschichtsträchtigen und wichtigen Ort in Nienburg – und bisher gab es keine Ansätze, das im Dreißigjährigen Krieg zerstörte Schloss wieder zu errichten. Stattdessen ziert ein Glaskasten den Schlossplatz. Die Nordseite des Schlossplatzes wird von der „Baugewerkschule für Architektur und Bauingenieurwesen“ gebildet. Der bekannte Nienburger Baurat Emanuel Quaet-Faslem (*1785, †1851) hat diese Schule im Jahr 1853 gegründet. Er war Belgier und kam zu Zeiten Napoleons in die Region. Sein Können wurde schnell erkannt, sodass er königlich hannoverscher Baubeamter wurde. Er schuf viele klassizistische Bauten im Mittelweserraum. Seine Bauschule wurde später in die Fachhochschule Hannover integriert. Sinkende Studentenzahlen führten 2007 zur Schließung dieses Standortes, seitdem ist es eine niedersächsische Polizeiakademie.
Baugewerkschule
alte Ansicht vom Schloss Nienburg (von Merian)