Sandstein
Das Wohnhaus mit der Sandsteinfassade wurde
1763 errichtet. Der hier verwendete Rehburger
Sandstein wird seit Jahrhunderten im
Weserbergland abgebaut. Zu Zeiten der
Weserrenaissance wurde dieser Sandstein für
den Bau von prächtigen Burgen und Rathäusern
entlang der Weser genutzt.
Der Rehburger Sandstein gehört zu den
Wealdensandsteinen und wurde in der
geologischen Zeit der Unterkreide vor etwa
145 bis 100 Millionen Jahren abgelagert.
Damals sah Norddeutschland noch ganz anders
aus. Hier lag ein flaches tropisches Meer nahe
der Küstenlinie. Mächtige Flüsse brachten große
Mengen an Material in die Region und bildeten
ein Brackwasser-Milieu. In den heutigen
Sandsteinablagerungen können nicht nur
Tonlagen vorkommen, sondern auch dünne
Kohleflöze. Im Weserbergland, beispielsweise
bei Obernkirchen, wurden in diesem Sandstein
auch Dinosaurierspuren gefunden.
Was heute von großen Maschinen erledigt wird,
war damals mühevolle Handarbeit. Auf den
Sandsteinen sind hier und da noch flache Rillen
zu erkennen. Die parallel vertieften Hohlkehlen
werden auch als Hiebe bezeichnet. Sie
entstanden als der Sandstein im Steinbruch
gebrochen wurde. Hierzu nutzte man ein
Scharriereisen. Es handelt sich dabei um einen
Flachmeißel, der zur Bearbeitung von Sandstein
sehr gut eignet ist.