Rathaus

Jahrhundertelang war das Rathaus der Stolz der Nienburger Bürgerschaft. Besonders nachdem Nienburg um 1215 Teil der Grafschaft von Hoya wurde, kam es zum wirtschaftlichen Aufschwung. Diese Befreiung aus dem Einfluss der Mindener Bischöfe begrüßte die Bürgerschaft sehr und stimmte damals geschlossen für den neuen Landesherrn. Unter den weltlichen Grafen von Hoya bekam die Bürgerschaft sicherlich deutlich mehr Rechte zugesprochen und konnte wahrscheinlich einfacher Handel treiben. Nienburg erlebte bis zum Ende der Regentschaft der Grafen von Hoya seine größte wirtschaftliche Blüte. Bis heute zeugt die renaissancezeitliche Fassade des Rathauses aus dieser Blütezeit. Es ist das bedeutendste Bauwerk der Weserrenaissance in Nienburg. Im Kern besteht das Rathaus aus einem mittelalterlichen Fachwerkhaus, welches im Laufe der Zeit immer wieder umgebaut und erweitert wurde. Besonders im 16. Jahrhundert kam es zu größeren Veränderungen. Der prächtige Renaissancegiebel entstand zwischen 1582 und 1585.