Patrizierhaus des Gödeke

Schünemann

Das Eckhaus zur Weserstraße gilt als eines der schönsten Fachwerkhäuser der Stadt. Dieses alte Patriziergehöft und Händlerhaus wurde 1541 erbaut und hat mächtige Kellergewölbe, in denen Waren gelagert wurden. Die oberen Geschosse nutzte man ebenfalls als Lagerfläche. Die Jahreszahl 1674 dokumentiert den Umbau des Hauses in der Barockzeit. Zu Bauzeiten erstreckten sich weitere Wirtschaftshäuser bis an die Weser. Zudem gab es von einer Seitenstraße eine Zufahrt zu dem heute nicht mehr vorhandenen Innenhof, wo Stallungen untergebracht waren. Die Fachwerkbauweise zählt zu den ältesten Bauformen der Menschheit. Bereits um 4000 v. Chr. gab es im heutigen Baden erste Nachweise von Fachwerkhäusern. Im Mittelalter wurde dieser Baustil perfektioniert. Immer raffiniertere Hausformen konnten entstehen. Interessanterweise kommt die Grund- konstruktion eines Fachwerkhauses fast ohne Nägel aus, die Holzbalken werden durch sogenannte Holzverbindungen miteinander verbunden. Diese sind so stabil, dass sogar mehrstöckige Bauten entstehen konnten. Manchmal wurden die Verbindungen durch Holznägel verstärkt. Holznägel sehen wie ein Kegel aus und werden in vorgebohrte Löcher geschlagen.
Patrizierhaus des Gödeke Schünemann mit Treppenfries (weiß) und gekehlter Unterkante (blau). Darüber weitere Fries-Formen in weiß.