Steinhuder Meerbach
Die Grafen von Hoya haben Nienburg
nachhaltig geprägt und dafür sogar Bäche
umgeleitet. Der Steinhuder Meerbach ist der
einzige, natürliche Abfluss des Steinhuder
Meeres und war ursprünglich ein Nebenfluss
der Aller. Er floss zwar schon immer an dieser
Stelle vorbei, bog jedoch ursprünglich kurz vor
der Weser nach Nordosten ab, um bei Rethem
in die Aller zu münden. Heute verläuft in
seinem natürlichen Lauf der Schipsegraben.
Diese Biegung wurde von dem Meerbach
vollzogen, denn er konnte die ehemalige, heute
nicht mehr erkennbare Weserdüne bei Nienburg
nicht überwinden und wurde so „abgelenkt“.
Ab wann der Meerbach bei Nienburg umgeleitet
wurde, ist unklar. Sicher belegt ist, dass er zu
Zeiten der Grafen von Hoya in den Burggraben
und Stadtgraben von Nienburg floss, um diesen
zu fluten. Schon im 13. Jahrhundert hatte
Nienburg eine Stadtmauer und wahrscheinlich
auch einen Stadtgraben.
Heute sieht man dem Meerbach sein
„künstliches“ Flussbett nicht mehr an, denn er
verläuft inzwischen schon seit über 600 Jahren
an dieser Stelle. Schon damals hat der Mensch
massiv in die Landschaft eingegriffen und sie
nachhaltig für seine Zwecke verändert.