Fresenhof
Der Fresenhof ist einer der ältesten
Burgmannshöfe Nienburgs. Bereits vor der
offiziellen Stadtgründung könnte an dieser
Stelle ein Burgmannshof oder ritterlicher
Verwaltungshof gestanden haben. Erstmals
urkundlich erwähnt wird der Hof 1215. Damals
war es der Burgmannshof der Familie Hermann
von Bühren. 1485 übernahm die Patrizierfamilie
Frese den Hof. Es ist ein Beispiel dafür, wie eng
die Machtstrukturen der reichen Nienburger
Bürger mit den örtlichen Adelsfamilien
verwoben waren. Es ging dabei um
Machteinfluss und gute Handelsbeziehungen.
Die Details über die Handelsbeziehungen bzw.
der gehandelten Waren sind weitgehend
unbekannt. Trotzdem mussten die Bürger
Nienburgs regen Handel betrieben haben, denn
ansonsten wären die Grafen von Hoya nicht so
erfolgreich gewesen und hätten sich nicht
jahrhundertelang gegenüber den kirchlichen
Territorien im Norden (Bistum Bremen/Verden)
und Süden (Bistum Minden) behaupten können.
Im Jahr 1610 wurde der Burgmannshof völlig
neu errichtet und später aufgrund von
Brandschäden mehrmals saniert. Seit 1985
wird das Gebäude als Museum genutzt und
zeigt in der Dauerausstellung eine Übersicht
über die Entwicklung der Mittelweserregion von
den Anfängen der Menschen bis in die
Gegenwart.
Ein großer Schwerpunkt des Nienburger Stadt-
und Kreismuseums ist die Präsentation der
Archäologie mit Highlights wie die eisenzeitliche
Nienburger Kultur oder die Funde vom
frühmittelalterlichen Gräberfeld von Liebenau.