Hakenhof

Der Hakenhof ist ein weiterer Burgmannshof mit einer etwas anderen Geschichte. Das Alter des Gebäudes ist unklar, ursprünglich war es ein großes Bürgerhaus. Vielleicht wurde es von einer reichen Patrizierfamilie errichtet. Jedenfalls wurde das Gebäude 1538 von dem damaligen Grafen von Hoya gekauft und zu einem Burgmannshof umgebaut. Hier lebte der Kanzler des Grafens, Johann Hake. Während seiner 49-jährigen Amtszeit regelte Johann Hake (*1499, †1579) unter anderem die Reformation in Nienburg und ordnete die Finanzen des Grafens völlig neu. Er wurde in der Kirche St. Martin (vgl. Station 1) in Nienburg beigesetzt.
In diesem Gebäude soll sich zudem die Geschichte der glühenden Kohlen zugetragen haben: Eine Magd wachte eines morgens sehr früh auf, aber es war bereits taghell in der Stube. Sie dachte sie habe verschlafen und eilte in die Küche um das Feuer zu entzünden. Vor dem Küchenfenster sah sie glühende Kohlen neben einem schwarzen Hund. Um das Feuer schneller zu entfachen, holte sie eine Schaufel und nahm ein paar der bereits glühenden Kohlen ins Haus. Jedes Mal, als sie die Kohlen zum Herd gebracht hatte, waren diese wieder erloschen. Beim dritten Mal ertönte eine tiefe Stimme: „Dieses Mal ist es aber das letzte Mal!“ die Magd erschrak und rannte zurück in die Küche, die Kohlen waren erneut erloschen. Nun schlug die Kirchenuhr 12-mal und der Kohlenhaufen und Hund verschwanden aus dem Hof. Die Magd verkroch sich in ihrem Bett und schlief ein. Der Burgmann erwachte zuerst und traute seinen Augen kaum: in dem Herd lag statt der glühenden Kohlen ein Haufen glitzernder Goldstücke. Er nahm das Gold an sich und gab der Magd einen guten Anteil des Schatzes ab.