Kloster Marienthal

Vom ehemaligen Kloster Marienthal ist heute kaum mehr etwas erhalten. Es lag im Bereich des heutigen Altenheimes und wurde bereits im 12. Jahrhundert als Doppelkloster des Ordens der Benediktiner gegründet. Ein Doppelkloster bedeutet, dass es ein Kloster für Mönche gab und ein Kloster für Nonnen. Bis zu seiner Säkularisation (Auflösung) während der Reformation im Jahr 1529 zählte es zu den bedeutendsten Klöstern in Ostfriesland. Hier wurde beispielsweise der Norder Vertrag von 1255 unterzeichnet – die Erstnennung Nordens (vgl. Station 1). Die Mönche und Nonnen setzten sich immer wieder als Vermittler für Frieden im ostfriesischen Raum und darüber hinaus ein. Diese wichtige Rolle des Doppelklosters führte dazu, dass das Kloster mit entsprechend umfangreichen Schenkungen bedacht wurde und damit im Laufe der Zeit zu großem Reichtum kam. Laut der Überlieferung des Theologen und Historikers Ubbo Emmius (*1547, †1625) soll das Kloster im 13. Jahrhundert das schönste zwischen Ems und Weser gewesen sein. Durch archäologische Untersuchungen des ehemaligen Klosterareals konnten zahlreiche Funde gemacht werden, welche die These des großen Reichtums des damaligen Klosters stützen. Bis heute sind keine Unterlagen gefunden worden, die eine Rekonstruktion des Klosters erlauben würden. So ist kaum etwas über das Aussehen des Klosters bekannt. Beim Abriss des Klosters im 16. Jahrhundert wurden die Fundamente untergraben, um die Mauern zum Einstürzen zu bringen. Damit sind natürlich alle Spuren des Klosters verwischt worden.