St. Jakob
Der Jakobsplatz war der Siedlungskern des
Lorenzer Stadtviertels. Gelegen an einer
Fernstraße nach Fürth lag hier einer von
ehemals zwei Königshöfen aus der Zeit der
Stadtgründung, welcher die Nürnberger Burg
verwaltete und versorgte. Am Königshof stand
zu dieser Zeit bereits eine vor 1200 errichtete
Kapelle, ein Vorgänger der heutigen Kirche St.
Jakob.
Im Jahr 1209 schenkte der damalige Deutsche
Kaiser Otto IV. den Königshof dem Deutschen
Orden. Daraufhin errichtete der Orden an
dieser Stelle die Kommende Nürnberg, eine der
größten und bedeutendsten Niederlassungen
des Ritterordens. Die Niederlassung lag
zunächst noch vor den Toren der Stadt und
wurde erst bei der Stadtmauererweiterung um
1400 in den Ring integriert. Nun lag die
Kommende zwar innerhalb Nürnbergs, sie blieb
jedoch aufgrund der Ordensprivilegien
exterritorial, wurde also kein Teil der Stadt.
Auch die Reformation um 1525 änderte an dem
Status des katholischen Ordens nichts, der
Bereich der Kommende blieb exterritoriales
Gebiet des katholischen Ordens und führte
zunehmend zu Auseinandersetzungen zwischen
dem Nürnberger Stadtrat und dem
Deutschorden. Anders sah es mit der Kirche St.
Jakob aus, die 1528 vom Stadtrat besetzt
wurde.
Heute ist von der einstigen Deutschordens-
kommende nur noch die Kirche St. Jakob
erhalten geblieben. Dabei bleiben das genaue
Alter und die Baugeschichte der Kirche
weitestgehend im Dunkeln. Im Zweiten
Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt
und anschließend ohne Rücksicht auf die
historische Bedeutung wiedererrichtet.
Trotzdem findet man heute noch immer viele
Schätze aus der Zeit als Deutschordenskirche.
Deutschordenskommende mit Kirche
wichtige Bauten des mittelalterlichen Nürnbergs