Mauthalle

An der Stelle der heutigen Mauthalle verlief ab 1256 die Lorenzer Stadtmauer, welche den südlichen Stadtteil schützte. An dieser Stelle stand das Innere Frauentor, von dem es keine Zeugnisse mehr gibt. Nach der Erweiterung der Stadtmauer um 1400 wurde die innere Mauer nicht mehr benötigt, sodass man das Stadttor und die Mauer 1498 abriss. In den ehemaligen Stadtgraben setzte man 1502 die Mauthalle, zu dieser Zeit der größte Kornkasten Nürnbergs. Kornkästen waren im Mittelalter wichtige Speichergebäude für Lebensmittel in den wachsenden Städten. Zu dieser Zeit hatte Nürnberg etwa 36.000 Einwohner, was damals eine Großstadt war. Die städtische Bevölkerung lebte zumeist vom Handel und vom Handwerk. Die Bewohner bauten die Lebensmittel nicht mehr selbst an, sondern wurden bereits durch Bauern aus dem Umland versorgt. Damit die Städter sich jedoch ein Stück weit unabhängig von den Erträgen der Bauern machen konnten, errichtete man in den Städten große Lagerhäuser für Getreide, die Kornkästen. Hier konnten Vorräte längere Zeit gelagert werden und dienten als Reserve bei Belagerung oder Ernteausfällen.