St. Lorenz

Die Kirche St. Lorenz ist namensgebend für den Lorenzer Siedlungskern südlich der Pegnitz. Ab 1138 soll es an dieser Stelle eine romanische Kapelle gegeben haben, die durch die Fürther Kirchengemeinde gegründet wurde. Daher verlegte man das Siedlungszentrum vom ehemaligen Königshof am Jakobsplatz (Station 13) hierher an die neu gegründete Kirche. Das heutige Bauwerk wurde um das Jahr 1235 errichtet. Wie üblich zu dieser Zeit baute man mehrere Jahrhunderte an dem Bauwerk. Erst 1477 wurde die Kirche in ihrer heutigen Form der Spätgotik vollendet. Allein an den Kirchtürmen saßen die damaligen Steinmetze über 100 Jahre. Die Würdigung des Bauwerkes wird einem erst richtig bewusst, wenn man bedenkt unter welchen Umständen und Mitteln damals der Kirchenbau errichtet wurde. Damals gab es weder Baukräne noch Baugerüste aus Metall. Nicht einmal Baupläne waren vorhanden oder nur rudimentär skizziert. Es ist unbekannt, wie oft es auf den Baustellen zu Unfällen kam. Die Steine für den Bau der Kirche kamen per Holzwagen, teils von Tieren gezogen, zur Baustelle. Daher war es wichtig, dass der Steinbruch nicht zu weit entfernt war, denn es wurden hunderte Steine für den Bau benötigt. Sie mussten alle per Hand im Steinbruch gebrochen und anschließend zur Baustelle transportiert werden. Dort angekommen wurden sie über Leitern und hölzerne Gerüste an ihren Zielort gebracht. Vereinzelt gab es auch sogenannte Laufkräne, wo ein Arbeiter in einem Laufrad lief, um den Stein in die Höhe zu heben. Kleinere Dreibockkräne legten die Steine dann an ihre Position. Viele der Steine der Kirche haben besondere Formen, besonders die an der Fassade sichtbaren. Die Steinmetze benötigten viel Erfahrung und Wissen, wie man einen Stein in die teils filigranen Formen brachte. Das verlangte ein sehr genaues Arbeiten. Ein falscher Handgriff mit Hammer und Meißel, und die filigrane Struktur ging zu Bruch. Es ist nicht mehr zu rekonstruieren, wie lange ein damaliger Steinmetz an den einzelnen Figuren bzw. Elementen einer solchen Fassade arbeitete.
St. Lorenz