Luginsland
Der ehemalige Wehrturm Luginsland steht
direkt an der Nürnberger Burganlage, ist jedoch
kein Teil von ihr. Der Turm ist das bedeutendste
Bauwerk der Stadtmauer, die den Stolz der
Reichsstadt Nürnberg verkörperte. Im Jahr
1219 stellt der deutsche Kaiser Friedrich II. der
Stadt den Großen Freiheitsbrief aus. Dadurch
wurde die Stadt zur Reichsstadt und dem
Kaiser direkt unterstellt.
Der Luginsland ist Teil der äußeren Nürnberger
Stadtmauer, die um 1400 errichtet wurde. Der
Turm selbst wurde um 1377 fertiggestellt. Sein
Zweck war es nicht nur, die Umgebung rund um
die Stadt zu beobachten und sich von hier aus
zu verteidigen, sondern er diente auch dazu,
das Treiben in der benachbarten Burganlage zu
beobachten. Der Burggraf war dem Rat der
Stadt ein Dorn im Auge. Durch den Turm
konnte der Graf besser überwacht werden. Im
Jahr 1427 war das Ziel erreicht, der Graf
verkaufte seinen Burganteil an die Stadt und
verließ die Burg. Im Jahr 1495 wurden an den
Turm die Kaiserstallungen angebaut, deren
riesiges Dach der städtische Kornspeicher war.
In den Kaiserstallungen brachte der Kaiser sein
Tross unter, wenn er in der Stadt weilte.
Die Nürnberger Stadtmauer zählt zu den
längsten erhaltenen Stadtmauern Europas und
hatte ursprünglich eine Gesamtlänge von etwa
5 Kilometern. Viele Teile der Mauer wurden
inzwischen jedoch abgebrochen oder teils
rekonstruiert. Um das Jahr 1400 wurde die
Mauer in ihrer heute noch erhaltenen
Ausdehnung fertiggestellt. In den folgenden
Jahrhunderten wurde der Bau immer wieder
verstärkt und ausgebaut. Die Stadtmauer
bestand aus der inneren Hauptmauer mit
Wachtürmen und einem Wehrgang. Davor lag
der Zwinger, eine Freifläche, die leicht zu
verteidigen war. Eine weitere Mauer mit
Wehrgang schloss den Zwinger. Ein weiterer
Graben, teils mit Wasser gefüllt, schützte diese
äußere Maueranlage. Dadurch war es für
Angreifer sehr schwer, dieses Mauer- und
Grabensystem zu überwinden.
wichtige Bauten des mittelalterlichen Nürnbergs